Stellt euch vor es ist Oscarverleihung und Joana ist nicht dabei! Genau: So war das in diesem Jahr! Aber Michael war auch nicht dort und die Welt dreht sich immer noch. Andererseits: Vermutlich wäre Joanas Outfit das einzige gewesen, was diesen Abend hätte retten können! Das hatte nämlich ich ausgewählt! Es konnte ja keiner ahnen, dass sie nicht hingehen würde.
Diese Filmpreisverleihung ist aber so oder so zur reinen Farce mutiert, Faustschlag hin, Zuschauerzahlen her. Wer über Jahre der Öffentlichkeit Filme präsentiert, die keiner außer den Feuilletonlesern sehen will, muss sich nicht wundern, wenn am Schluß kein Mensch mehr diese Volkserziehungsveranstaltung sehen will. Kinobesucher wollen Filme schauen, die ihnen den tristen Alltag aufhübschen, und keine, die ihnen beim Ausgehen auch noch die eigene Problemwelt hinterher tragen. Warum also auch noch die Oscars mit ihrer Parade von Gutmenschenfilmstars einschalten?
Für mich ist ein moderner Oscar eine Finger-Weg-Von-Diesem-Film-Figur. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich dabei um „Meisterwerke“, die mich zu Tode langweilen oder mir einfach auf die Nerven gehen. Früher hat man die in Cannes oder auf der Berlinale versteckt. Wenn ich mich mit Problemen beschäftigen will, reichen mir die Nachrichten völlig. (Oder ein Roman von der aktuellen New York Times Empfehlungsliste.)
Diese Veranstaltung – und ähnliche Filmpreisverleihungen – sind zu demokratischen Wahlveranstaltungen degeneriert. Man zeige mir einen einzigen Republikaner im Saal! Der käme ohnehin nicht durch die Eingangskontrollen. Nicht, dass ich mich in einen Trumpsymphatisanten verwandelt hätte – Igitt, nein! – aber die Hälfte der Amerikaner empfindet nun einmal rot, nicht blau, und warum sollten die sich noch Veranstaltungen (und Kinofilme) anschauen wollen, die nur noch von und für Musterdemokraten gemacht werden? So füllt man keine Gräben, so vertieft man sie. Wer wundert sich da noch, dass Tucker Carlson von „einer dieser stumpfsinnigen Preisverleihungsveranstaltungen“ spricht? Und von Volkserziehung. Und davon, dass Will Smiths Gewaltausbruch „keine besseren Menschen“ hätte treffen können.
Wenn Hollywood-Demokraten glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen, und dem Rest der Welt ihre Erkenntnisse als unumstössliche Wahrheiten aufdiktieren wollen, dann brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn kein Mensch mehr ins Kino geht. Und sich Fox News im Fernsehen und Filme aus dem 20. Jahrhundert auf DVD anschaut.

Mich hat diese Show schon immer genervt.
Diese gespielten Emotoinen kotzen mich an. Man mag den Deutschen ja viel vorwerfen, aber was Scheinheiligkeit angeht sind die Amis Spitzenreiter.
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Tatsächlich sind eine Menge der Emotionen im Saal durchaus echt. Jeder will/braucht diese Auszeichnungen. Was weniger „echt“ ist: Dass alle zu einer großen, liebevollen Familie gehören. Viele der Anwesenden würden sich am liebsten gegenseitig den Hals umdrehen. Aber ist das nicht in jedem „Verein“ so?
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Ja, das mag sein.
Ich möchte mich dazu auch nicht mehr auslassen. Dafür kenne ich zu wenig Amerikaner.
Ich sehe nur in dem großen freien Land der unbegrenzten Möglichkeiten, dass sich dort immer mehr extreme Gruppen bilden, sei es rassistisch, religiös oder politisch.
Das finde ich schreckt mich ziemlich ab.
Natürlich gibt es das bei uns auch, aber soweit ich das beurteilen kann nicht so extrem.
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