Mitternacht ist vorbei.
Es macht tatsächlich Spaß, mit Ken durch die Nacht zu segeln.
Ich habe den Autopilot abgeschaltet und Ken hält die Lady Brendan händisch auf Kurs, weshalb ich alle halbe Stunde in den Sturm muss, um mich um die Segel zu kümmern. Doch der Wind lässt nach. Wir erwarten ganz nettes Wetter für die kommenden beiden Tage.
Über den Krieg sprechen wir bislang kaum. Ein kurzer Einwurf hin und wieder, die meiste Zeit reden wir von Liebe und Sex. Vor allem Ersteres, was ich nicht gewohnt bin. Kens eigentliches Lieblingsthema sind Muskeln und Schwänze. Und mein Body, seltsamerweise.
„Den hätte ich gerne“, behauptet er: „Plus Schwanz.“

Das habe ich ihm noch nie geglaubt. Wirklich nicht. Schwule funktionieren so nicht, kontere ich für gewöhnlich seine diesbezüglichen Komplimente.
„Woher willst ausgerechnet du wissen, wie Schwule funktionieren?“
Er jedenfalls würde so funktionieren. Wie das bei Anderen ist, wisse er nicht. Würde ich denn nie dazulernen und „mit deinen dummen Verallgemeinerungen aufhören“?
„Du fickst ja auch gern Weiberärsche“, entgegne ich indigniert.
„Zur Not. Eure Arschlöcher sind unästhetisch.“
Manchmal habe ich wirklich Lust, ihm eine reinzuhauen.