Und da redet ihr von Liebe?

Nächte erzeugen Perspektiven. Ja, auch die einsamen. Oder gerade die. Schaukelt man noch dazu auf einem winzigen Holzgebilde tausende Meilen vom nächsten Ufer entfernt, werden Blickwinkel geradezu grotesk verzerrt. Oder geradegerückt, wie man es nimmt. Wenn die meterhohen Wellen in einer bewölkten Nacht die Differenzierung von Himmel und Ozean kaum noch erlauben, kann es schon mal kafkaesque werden.
Kann sich eine Landratte so etwas überhaupt vorstellen? Tausende Meilen nichts als Wasser? In alle Himmelsrichtungen? Norden, Süden, Osten, Westen: Wasser, Wasser, Wasser. Nach unten: Wasser. Kilometerweise. Nach oben: die Unendlichkeit. Schon krass, irgendwie.
Was ist dagegen das eigene Leben? Oder das der Partnerin? Richtig: Fischfutter. Mehr nicht. Wie diese gewichtslosen Futterplättchen, die man aus einer kleinen Dose ins Wasser streut. Die Menschheit ist das Plastikdöschen, jeder Ozean ein Seewasser-Aquarium zur besucheroptimierten Fütterungszeit.  
UND DA REDET IHR VON LIEBE?!
Ich würde ja jetzt zum Lachen in den Keller gehen, doch hier gibt es keinen. Hier gibt's nur Wasser.
Pazifische Realitäten

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