Ja, was denn nun?

Ich vermisse Gabby.

Rein körperlich, meine ich. Das war ja nicht anders zu erwarten. Heute habe ich den ganzen Tag mit Eva verbracht und ich habe mich nicht getraut, es ihr zu sagen. Ich werde zuerst noch einmal mit Gabby telefonieren und sie fragen, wie sie sich das vorstellt: sie in New York und ich hier. Wie sie sich das für Eva vorstellt. Denn eines ist sicher: Für die Kleine ist das, als wenn sich ihre Eltern trennen würden, da bin ich sicher.

Heute ist jedoch erst noch einmal ein Flug mit der Dash angesagt, dann habe ich ein paar Tage Pause.

Meine Mutter hat am Telefon vorgeschlagen, ich könne doch selbst Nachwuchs bekommen. Ich glaube, ich habe seit Jahren nicht mehr so gelacht. Meine Mutter meinte, sie hätte mich noch nie so unflätig grölen gehört. Ich frage mich aber auch ernsthaft, wie sie so etwas sagen konnte?! Ich meine – ich, ein Kind rauspoppen! Das muss man sich mal vorstellen! Oder – besser nicht… Mich mit Gabbys Nachwuchs gut zu verstehen, das ist eine Sache – doch ich mit dickem Bauch, überlaufenden Titten und – lassen wir das. Auf jeden Fall ist es unfaßbar eklig! Yuck, yuck, yuck!

Wie auch immer…

So ganz frei werden die nächsten Tage jedoch trotzdem nicht sein. Ich werde mit Miranda zusammensitzen und mit ihr das Thema Weltumrundung diskutieren, bzw. das passende Flugzeug. Das ist nämlich immer noch nicht entschieden. Noch nicht einmal die Frage, ob es ein kleiner Airliner sein soll, oder ein irgendein Businessjet. Zwar haben wir inzwischen die Länder grob festgelegt, doch für alles Weitere muss ich nun einmal wissen, was für ein Flieger es werden soll.

Außerdem muss ich meine Chefin endlich richtig ins Bett bekommen – ich habe Entzugserscheinungen. Gabby fehlt.
Immer nur Maze – das geht gar nicht! Das war damals auch der Grund unserer Scheidung: Sie hatte es einfach nicht verstanden, dass sie mir nicht reicht – noch nicht einmal für ein paar Wochen. Nicht, dass sie nicht akzeptiert hätte, dass ich auch mit anderen Weibern ins Bett will, das schon, das war auch von Anfang an klar, doch dass sie mir noch nicht einmal für kurze Zeit nicht reicht, damit konnte sie nicht umgehen.
Inzwischen sind wir wieder verheiratet und werden es vermutlich bis in alle Ewigkeit bleiben. Shit happens. Insofern darf Mazikeen sich durchaus mit Recht meine „Dämonin“ nennen – diese Gestalten wird man nämlich auch nie mehr los.
Außer meiner Schwester und Joana weiß übrigens niemand von unserer zweiten Hochzeit, noch nicht einmal meine übrige Familie. Na, und jetzt weiß es auch dieses Tagebuch. Damit also auch meine Mutter. (Sorry, Mom, dass du beim zweiten Mal nicht eingeladen warst… Dabei waren nur Anik und Joana. Das musste reichen. Es war so eine Art Shotgun-Geschichte.)
Mazikeen hat mein Sexleben immer noch nicht kapiert, doch sie akzeptiert es. Außerdem ist sie ja manchmal auch dabei.

Zugegeben: Mein Denken und Handeln verstehen die Wenigsten, zumindest glauben sie, dass sie es nicht verstehen. Ich kapiere ja, dass der Sex mit einer (oder wegen mir auch „der“) vertrauten Person in der Regel am besten ist – zumindest wenn sie aufgeschlossen genug ist, doch uns Menschen begegnen auch immer wieder Weiber, die uns auf irgendeinem Level anmachen. Wer in einer stabilen monogamen Beziehung ist, wird das in der Regel natürlich nicht öffentlich zugeben. Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Und der Quatsch von wegen „Appetit darf man sich holen, doch gegessen wird zuhause“ – damit kann ich gar nicht! Wenn ich auf eine bestimmte Tussi „Appetit“ bekomme, bringt es mir herzlich wenig, wenn ich dann „zuhause“ ficke. Zumal man sich beim Sex ja auch angeblich niemand Anderen vorstellen darf! Ja, was denn nun?
Ich könnte jetzt auch noch damit anfangen, dass die Leute Angst haben, die Andere könne „besser“ sein. Aber ehrlich, das spare ich mir – da wird es kindisch.

Und natürlich wird mir jetzt die Hälfte der Menschheit schreiben, dass sie glücklich sind, in ihrer monogamen Beziehung, und sie gar keine Lust auf andere Weiber haben, oder sie sich auch bremsen können – vielen Dank! Ich freue mich für euch, dann bleiben mehr heiße Chicks für mich übrig! Jeder schläft in dem Bett, dass er sich selbst macht, und muss seine Zufriedenheit selbst definieren. Ehrlich, ihr müsst das hier ja nicht lesen, wenn ihr euch ertappt fühlt.

Ich jedenfalls lasse mir keine Tussi entgehen, die ich haben will. Sofern sie Lust auf mich hat und kapiert, dass es um nichts Anderes geht, als um ziemlich dreckigen Sex.

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