Himmelshonig

Da hat mich doch jemand auf Musik angesprochen.

Ich meine: really?

Wie lange kennen diese Leute mich eigentlich? Ist ja eigentlich schon traurig.

Und eigentlich schon fast eine Beleidigung, wenn jemand von mir glaubt, ich würde diese Pop-Scheiße hören, die Teens und Twens wagen, heute Musik zu nennen.

Was – leider, leider – gar nichts mit Generationen und wechselndem Geschmack zu tun hat, sondern einfach nur mit wachsenden Tonmüllbergen im Zeitalter von YouTube und Wohnzimmer-Kotz-Records-Ltd.

Die stellen sich ins heimische Kinderzimmer, laden sich „Sounds“ herunter, schieben ein paar hintereinander, die ein wenig nach „Umtata Zisch Taff Boiiiiiing“ klingen, stellen sich vor ein Mikro, klicken mit totenkopfberingten Fingern und sabbern und rülpsen im Rekordtempo irgendwas Rassistisches auf Türkisch-Deutsch oder Ghetto-Afrikanisch. Im Zweifel klauen sie auch was Ordinäres aus meinen Büchern. Und wichsen dabei. Die Widerlinge, die bei der Pubertätsfraktion und bei denen, die drin hängengeblieben sind, einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht haben, lassen sich beim „Umtata“ einen blasen und schauen zu, wie die Mädels das widerliche Zeug schlucken müssen und freuen sich als würden sie ihnen gerade Himmelshonig spendieren. Ich frage mich wirklich, wie die Weiber diese Musikscheiße immer wieder durch ihre Gehörgänge kriegen. Vom Sperma kann man sich ja in ein paar Minuten erholen – aber von dieser „Musik“scheiße?

Wie auch immer…

Da Lesben ja nun eher seltener in den Genuss von edlem, echtem Sperma gelangen, und ich mir als geistige Getränke lieber Tequila und Single Malt auf der Zunge zergehen lasse, lasse ich mir auch eher seltener von pubertierenden Möchtegern-Musikern in die Fresse wichsen.

Ich höre Musik. Vermutlich von Morgens bis Abends. Und dann nochmal von Abends bis Morgens. Bluetooth headphones und wenn die gerade mal für die Umwelt zu laut sind, dann tun es auch bluetooth earbuds. Und wenn ich mal richtig gut hören will und ich nicht herumrennen muss, kommen Kabel dran. (Ich mag übrigens den Sennheiser Sound. Ich weiß es gibt zig andere gute, doch ich habe mich daran festgebissen.)

Natürlich gibt es auch heute ein paar Leute, die ganz nette Sachen, musikalisch gesehen, machen, doch bevor ich jetzt anfange Leute aufzuzählen und damit endlos zu langweilen – mich und andere – komme ich zu einer ganz einfachen Methode: Wenn ich einen Song / ein Album / ein Werk / was auch immer / zweihundertmal oder öfter hintereinander hören kann – und ich meine das buchstäblich -, dann ist was dran, an dem Ding. Wenn ich es nach fünfzigmal ödiger finde, dann – fehlt was. Und zwar fehlt dann Klasse.

Wenn ich etwas UNENDLICH oft wieder und wieder und wieder hören kann – dann ist es Musikgeschichte, dann ist es erstaunlicherweise immer genau das, was Musikexperten „ganz große Musik“ nennen. Mein Näschen scheint also zu funktionieren. (Vermutlich, weil ich kein Sperma reinlasse.)

Natürlich höre ich Musik am liebsten und am meisten auf dem Plattenspieler. Wenn ich Mal zuhause bin und die Zeit dazu habe. Auf dem Boot ist das verständlicherweise etwas – sinnlos. Also streamen, bzw. auf dem Ozean Flashcards.

Drauf ist für den täglichen Bedarf – Jazz. Sehr pianolastig. Klassik, sehr pianolastig. Beim Sex sind Frauenstimmen angesagt. Von heute und damals. Stil ist eigentlich ziemlich egal. Hauptsache geile Stimmen. Und für andere Gelegenheiten, wenn ich wirklich zuhören will – geht’s ab in die Rockwelt. Und die beginnt für mich leider erst von der Journey-Zeit an rückwärts. Ich muss leider sagen: je älter, desto besser. Und nein: ich zähle auch hier wieder niemanden auf. Ich habe die ganz Großen alle für mich entdeckt. Und die Reise hört einfach nicht auf, es sind so unendlich viel richtig gute Musiker und ich gehe die Reise alleine.

Als die Musiker noch Musiker waren, als die Musiker noch Instrumente spielten, als die Sänger noch originell waren, als die Texte noch Bedeutungen hatten und Sinn machten… Es ist gut, dass ich nicht in den 70ern gelebt habe – es wäre schwer gewesen, bei Pink Floyd, den Stones und vielen Anderen dem LSD zu widerstehen. Und den Weibern.

Okay – letzteres kann ich auch heute nicht.

Tammy

7 Kommentare

  1. 64er sagt:

    In einer „Kleinigkeit“ (naja, meistens nach der entsprechenden Erleichterung wird’s zur Kleinigkeit) sind die echten Musiker wirklich Vorbilder der Tonmüllmänner. Ihre Sahne zum Leben (dieser Ausdruck stammt von einer Bloggerin) haben sie vermutlich in Ecken der Welt verbreitet die Tonmüllmänner nicht mal aussprechen können.

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  2. Tammy sagt:

    Aber sowas von…

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  3. Walter sagt:

    Und offenbar hast du nur zurzeit uns, um zu ärgern.
    Du bist eindeutig untervögelt…

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  4. Walter sagt:

    Mein Gott Tammy, das ich – und andere – bewundernd darüber geschrieben haben, dass eine 36jährige „alte Musik“ aus den 60/70ern kennt und schätzt, ist doch nichts Verwerfliches, das war nur Erstaunen, weil nicht normal. Ich weiß natürlich, was ist an deiner Persönlichkeit schon normal.
    Aber Obwohl ich alle deine Bücher gelesen habe, ist mir leider dein Faible für richtige Musik irgendwie entgangen. Also nichts für ungut. 😉

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    1. Tammy sagt:

      Ihr lasst euch aber auch soooo leicht ärgern!

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      1. Walter sagt:

        😜👍🍷sorry wir sind halt Männer

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      2. Walter sagt:

        -nur-

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