Bei unseren Spielen ist Mazikeen meistens die Dominante.
Wen wundert’s, das ist sie ja auch im Leben.
Nicht so, dass sie mir etwas zu sagen hätte, bewahre. Seit unserer Trennung hat sich das komplett gedreht. Früher war sie die Starke, die Beschützerin, die Führende, zu der ich aufgeschaut habe. Heute ist sie nur noch die Starke, die Beschützerin. Die Führende bin ich.
Ich liebe solche Regeln. Ich brauche solche Regeln. Mit Gleichberechtigung in einer Partnerschaft habe ich es nicht so.
Also schon… Irgendwie… In gewisser Weise… In gewisser aber auch nicht…
Für mich gab und gibt es immer Bereiche in denen einer führt und der andere folgt. Nicht willkürlich gesetzt oder beschlossen sondern Bereiche, die sich ganz natürlich ergeben haben.
Die allgemeine Führung in meinem Leben hat Maze verloren, als sie nach unserer Trennung nicht ihr eigenes Ding gemacht, sondern ihr Leben von meinem abhängig gemacht hat und bis in alle Ewigkeit auf mich gewartet hätte. Das ist nicht süß, das ist armselig. Wie soll ich so jemandem die Führung überlassen?
Andererseits hat sie damit gezeigt, was sie bereit ist für mich aufzugeben. Was kann man von einer Beschützerin mehr erwarten? Sie ist im Hintergrund geblieben, hat sich nicht eingemischt und niemals eine meiner Entscheidungen bezüglich Joana kritisiert. Natürlich war das auch Masche: Hätte sie jemals etwas anderes getan, wäre es das gewesen zwischen Maze (damals noch Chris) und mir. Trotzdem…
Dass sie bereit war sich schützend vor mich zu stellen – das war schon immer so.

Sex zum Beispiel.
Natürlich ist sie für gewöhnlich die dominante (wenn es um uns beide geht). Ausser vielleicht bei irgendwelchen Spielchen, aber das ist ein anderes Thema.
Da gibt es allerdings eine gewichtige Ausnahme: Wann und wieviel Sex wir haben, bestimme ich. Da hat sie kein Mitspracherecht, aber auch gar keines. Das war schon immer so und da lasse ich mir nicht reinreden. Es reicht gerade, dass ich bei dem Thema von Joanas Launen abhängig bin. Oder von Frauen, mit denen ich so nebenbei Sex haben möchte. Maze ist die feste Größe, auf die ich zurückgreifen kann.
Ich hätte jetzt gesagt, so eine Art dämonischer Vibrator, doch damit würde ich ihr Unrecht tun, weil sie natürlich tausendmal mehr ist als das.
Kompliziertes Thema.
Joana und ich – fast noch komplizierter. Aber dann doch wieder einfacher.
Sie ist dominant, weil sie ist wer sie ist, ich bin dominant, weil ich bin wie ich bin. Das erzeugt Reibung. Reibung, nach der sie sich sehnt, Reibung die mir auf die Nerven geht, die jedoch zwangsläufig entstehen muss, wenn Menschen wie sie und ich aufeinander treffen.
Ich würde es als einen ständigen Machkampf bezeichnen. Wobei sie ständig glaubt in meinem Interesse handeln zu müssen und ich ständig versuchen muss, ihrem Schwachsinn aus dem Weg zu gehen.
Und was sie und ihr übriges Leben angeht: das geht mich nichts an. Das hat sie mehr als einmal klargemacht. Heute beschränke ich mich darauf für sie da zu sein und mit ihr zu heulen, wenn mal wieder was schiefgegangen ist.
Für gute Ratschläge verweise ich sie an ihre Kosmetikerin. Die weiß sowieso alles besser.