Vor allem, wenn sie im Recht ist…

Joana kann schon ziemlich nervig sein – vor allem, wenn sie glaubt, dass sie im Recht ist.

Leider glauben diese Diven, dass sie alles wissen. Vor allem sind sie gut im Sich-Das-Einreden.

Maze platzt gleich, es fehlt nicht mehr viel. Das ist nämlich die eine Sache, mit der Joana sie zum Wahnsinn treibt: wenn sie glaubt, sich in Dingen auszukennen, nur weil sie sich bei sogenannten „Experten“ erkundigt habt.

Boote und Schiffe sind in ihren Augen „sicher“, wenn sie möglichst modern und teuer sind. Bei so etwas geht unsereins die Wände hoch. Bis oben hin.

Nun war Joana ja nun schon einmal mit mir auf einen modernen 50“-Yacht unterwegs gewesen und glaubt, dass Boote heute so aussehen müssen. Nur war damals schönes Wetter gewesen. Sie hat keine Vorstellung, was so ein Ding macht, wenn es erst einmal anfängt zu blasen! Und… ach, was rege ich mich schon wieder auf…

Ich glaube, wenn sie hier wäre, würde ich ihr im Moment anbieten, sie über Bord zu werfen. Ja, ich bin so impulsiv. Maze nicht. Sie würde es einfach machen.

Okay, ich kann verstehen, dass sie mit uns allein sein möchte, dass sie endlich einmal tun kann was sie möchte, ohne ständig über die Schulter schauen zu müssen – doch kann man nicht vernünftig darüber reden? Ohne dass sie sich einbildet, schneller Fahrrad fahren zu können als dieser… dieser… Jetzt habe ich seinen Namen vergessen.

Göttin, wie ich dieses Weib liebe!

Warum muss sie eigentlich am Wochenende zu dieser Scheiß-Verleihung, wenn sie doch nicht nominiert ist? Kann sie da überhaupt…? Ich gebe ja zu, dass ich mich zu wenig für diesen Schauspielkram interessiere. Ich würde ja – wenn sie mich mitnehmen würde. Das alte Thema. Ich glaube, mein Desinteresse ist meine Rache dafür.

Was immer noch nichts am Thema ändert.

Sie möchte mit uns unterwegs sein, wenn diese elende Award-Season vorbei ist. Aber nach ihren Bedingungen. Klar, es geht ja immer nach ihren Bedingungen.

Nachtrag: Wir haben am Rand der Bank geankert und segeln in der zweiten Nachthälfte raus aufs offene Meer. Also alles im grünen Bereich.

Langsam bekommen wir wirklich Übung im Ankern der Ketsch. Wobei ich mich wundere, dass wir hier überhaupt einen Stein gefunden haben, an dem wir uns festkrallen konnten.

Anyway…

Mir fehlen meine Tiere. Der gelegentliche Delphin (Gelegentlich? Wieviele von den Viechern gibt es eigentlich auf der Welt?) hilft da auch nicht weiter.

Der gelegentliche Delphin?

Ansonsten – mir geht es nicht so toll. Die Meds wirken seltsamerweise gerade nicht so, wie ich es gewohnt bin. Trotz Extradosen. Macht Angst. Aber auch das wird besser. Es ist immer wieder besser geworden. Auf jeden Fall ist momentan an Wassersport und Ähnliches nicht zu denken, ich bin ja froh, wenn ich duschen kann.

Nochmal anyway…

Hier ist es 23:40 (04:41 UTC). Zeit für einen zweiten Tee und dann einen Kaffee, wenn wir um 1 Uhr los wollen. Warum so früh? Wir wollen versuchen nicht im dicksten Wetter in Nassau anzukommen.

Und der Tee schmeckt auch Scheiße zur Zeit…

Ich soll mir doch mal die Umgangssprache abgewöhnen, sagt Joana.

„Fuck you!“, sage ich.

Ist doch wahr…